Unitree startet ersten 'App Store' für humanoide Roboter

In einem Schritt, der förmlich „Dafür gibt’s eine App – nur eben für einen 45 Kilogramm schweren Metallmenschen“ schreit, hat Unitree Robotics offiziell den weltweit ersten „App Store“ für humanoide Roboter an den Start gebracht. Das in Hangzhou ansässige Unternehmen, bekannt für seine agilen vierbeinigen und humanoiden Roboter, wagt einen kühnen Schachzug, um den Fokus der Branche von bloßen Hardware-Spezifikationen auf ein lebendiges, von der Community getragenes Software-Ökosystem zu verlagern. Die als Unitree Robotics Developer Platform getaufte Drehscheibe ermöglicht es Entwicklern und Nutzern, neue Fähigkeiten und Anwendungen für die Roboter des Unternehmens zu erstellen, zu teilen und herunterzuladen.

Das Ziel ist es, die Nützlichkeit von Robotern massiv zu beschleunigen, indem die Community die Tools entwickelt, anstatt darauf zu warten, dass Unitree jede erdenkliche Funktion selbst programmiert. Während die Plattform zunächst mit einigen – sagen wir mal – weniger kritischen Anwendungen wie „Bruce Lee“-Kampfsportroutinen und einem „Retro-Twist“-Tanzmodus startet, lockt das Unternehmen Entwickler mit Belohnungen, um praktischere Fähigkeiten zu entwickeln. Dieser Software-First-Ansatz zielt eindeutig auf den neuen, erstaunlich erschwinglichen humanoiden Roboter G1 und wahrscheinlich auch auf das fortschrittlichere H1-Modell ab, eine Maschine, die bereits einen Weltrekord für ihre Laufgeschwindigkeit von 3,3 m/s hält.

Warum das wichtig ist?

Unitree verkauft nicht länger nur Roboter; das Unternehmen versucht, das robotische Äquivalent des Apple App Stores aufzubauen und damit das gesamte Ökosystem zu beherrschen. Durch die Schaffung eines zentralisierten Marktplatzes für Roboterverhalten könnte das Unternehmen Konkurrenten, die sich noch allein auf die Perfektionierung der Hardware konzentrieren, mühelos abhängen. Dies setzt Rivalen wie Boston Dynamics, Agility Robotics und Tesla unter enormen Druck, ihre eigenen Software- und Entwicklerstrategien klar darzulegen. Allerdings birgt ein App Store für einen physischen Roboter von 47 kg ein etwas größeres Risiko als für ein Smartphone; sicherzustellen, dass eine Drittanbieter-„Fähigkeit“ keinen bösartigen Code oder einen physikwidrigen Fehler enthält, wird eine Moderationsherausforderung von völlig anderer Größenordnung sein.